Lackschaden am Auto
Ein Schaden am Lack kann durch Steinschläge, Vandalismus, Kratzer oder Unfälle entstehen. Aber auch UV-Strahlung, chemische Substanzen und Vogelkot können den Lack beschädigen. Was ist zu tun, wenn das eigene Fahrzeug einen Lackschaden erlitten hat?
Größe bzw. Tiefe des Lackschadens
Lackschäden variieren in ihrer Schwere und können sowohl die Ästhetik als auch die Schutzfunktion des Lacks beeinträchtigen.
Oberflächliche Kratzer
Oberflächliche Kratzer, z.B. bei Hagelschäden, betreffen nur die Klarlackschicht und können oft durch Politur oder einen Lackstift ausgebessert werden.
Tiefere Kratzer und Schrammen
Diese durchdringen die Klarlack- und Farbschicht und erfordern zumeist eine professionelle Reparatur.
Abplatzungen und Risse
Bei Schäden, die alle Lackschichten betreffen, ist in der Regel eine Neulackierung notwendig.
Gerade tiefere Kratzer können neben der optischen Beeinträchtigung auch zu weitergehenden Schäden führen. Rostbildung und verstärkte Korrosion sind hier keine Seltenheit. Daher ist es wichtig, Schäden ab Fahrzeuglack zeitnah zu erkennen und zu beheben.
Besonders häufig treten Lackschäden an den Stoßfängern auf.
Versicherungsaspekte
Prüfen Sie Ihre KFZ-Versicherung, inwieweit Lackschäden abgedeckt sind. Typischerweise benötigt man hierfür eine Vollkaskoversicherung. Bei dieser kann unterschieden werden, ob der Schaden selbstverursacht oder durch Dritte, z.B. durch immer häufiger vorkommenden Vandalismus, entstand.
Entstand der Schaden im Rahmen eines Unfalls durch Fremdverschulden und Sie kennen den Unfallverursacher, steht dessen Versicherung in der Haftung.
Profi-Tipp
Prüfen Sie die potentielle Höhe des Schadens vorab und bedenken Sie vor einer Meldung an die Versicherung den eventuellen Verlust von Schadensfreiheitsklassen.
Bei kleineren Summen ist es nicht unüblich, dass eine Begleichung auf eigene Rechnung günstiger als der langfristige höhere Versicherungsbeitrag ist.
Checkliste zum Lackschaden
Visuelle Inspektion und Ersteinschätzung
Reinigen Sie die betreffenden Stellen und machen Sie eine erste Selbsteinschätzung. Sind es oberflächliche Kratzer oder gehen diese tief? Welchen Umfang hat der Schaden insgesamt?
Schadensmeldung an die Versicherung
Schätzen Sie den Schaden als umfangreich ein und verfügen über eine entsprechende Versicherung, dann sollten Sie diesen nun melden.
Dokumentieren (Datumsangaben, Größe) und fotografieren (verschiedene Perspektiven) Sie den Schaden hierfür ausführlich. Nennen Sie hierbei auch die Umstände, unter denen der Schaden entstanden ist.
Kontaktaufnahme mit einem Gutachter
Typischerweise stellt die Versicherung einen Gutachter, was jedoch stark von der potentiellen Schadenshöhe abhängt. Qualifizierten KFZ-Gutachter haben umfangreiche Erfahrung mit Lackschäden und nutzen für die Kalkulation eine unterstützende Software.
Ausbesserung oder Reparatur?
Wägen Sie die im Folgenden dargelegten Reparaturmethoden ab.
Reparaturmethoden von Lackschäden und Kratzern
Reparaturmethoden für Lackschäden sind Spot-Repair, eine Teillackierung und die vollständige Neulackierung. Die Wahl der Methode hängt von der Größe und Tiefe des Schadens ab.
Insbesondere die Methode des Spot-Repair durch Auspolieren oder punktueller Bearbeitung mit einem Lackstift sind weit verbreitet. Die Erfolgsaussichten und Möglichkeiten sind immer abhängig davon, welche Schichten der Lackierung in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Stellt sich die Frage nach einer Reparatur oder dem Austausch von Teilen, müssen sowohl die Gesamtkosten als auch die Auswirkungen auf den Fahrzeugwert berücksichtigt werden. Eine Beratung durch den Gutachter kann hierbei helfen.
Auch wenn Sie sich zunächst gegen eine Reparatur entscheiden, z.B. aus Mangel einer Versicherung, prüfen Sie stets, ob wegen des mangelhaften Autolacks langfristige Schäden durch Rost oder auch eine nachhaltige Beeinträchtigung des Fahrzeugrestwerts entstehen können.
Bei einer Spot Repair oder auch Teillackerierung wird die defekte Lackstelle nur punktuell bearbeitet.